Therapie

Hundephysiotherapie und Osteopathie

Wann braucht mein Hund eine Physiotherapie oder Osteopathie?

Die ersten Anzeichen erkennen

Hundephysiotherapie und Osteopathie

Wann braucht mein Hund eine Physiotherapie oder Osteopathie?

Die ersten Anzeichen erkennen

Im Alltag erhalten wir Hundebesitzer sehr viele Hinweise unserer Hunde über ihr Wohlergehen. 
Hinweise, die jeder aufmerksame Hundebesitzer selbst erkennen kann, wenn er denn weiß, auf was er achten sollte. 

Hier habe ich für Sie einige Beispiele zusammengetragen, bei denen eine Physiotherapie oder eine osteopathische Behandlung empfehlenswert ist.

Veränderungen in der Bewegung

  • der Spaziergang ist kürzer, Ihr Hund möchte nach dem Lösen am liebsten wieder nach Hause
  • Ausdauer und Kraft haben nachgelassen
  • das Gehen hat manchmal keinen gleichbleibenden hörbaren und sichtbaren Rhythmus
  • er geht lahm
  • nass kaltes Wetter bereitet ihm Schmerzen
  • das Aufstehen nach längerem Liegen fällt ihm schwer, er lahmt kurzzeitig bis er sich wieder "eingelaufen" hat
  • sein Gang gleicht einem "schaukeln", so als wäre er betrunken oder er bewegt sich steif wie ein Roboter
  • Schlurfgeräusche sind (ab und an) zu hören
  • der Kopf wird tief getragen beim Gehen

Veränderungen in seinem Verhalten

  • flitzt nicht mehr dem Ball (der Katze) hinterher, was bisher seine Leidenschaft war
  • er folgte jeder Spielaufforderung seiner Hundekumpels - plötzlich ignoriert er diese oder bricht sie frühzeitig ab
  • Ihr Hund weiß was Sitz und Platz bedeutet, möchte es aber nicht mehr ausführen
  • ins Auto, auf die Couch oder auf andere Erhöhungen hüpfen verweigert er, ebenso das runter springen
  • bisher liebte er das Kraulen und Streicheln am ganzen Körper, jetzt entfernt er sich bei bestimmten Berührungen
  • bei Annäherung der Artgenossen reagiert er aggressiv 
  • schläft vermehrt, braucht mehr Ruhe, sein Appetit ist reduziert
  • wälzt sich mehr als zuvor über den Rücken
  • schüttelt sich nicht oder weniger stark, wenn sein Fell nass ist
  • knabbert häufig an den Pfoten oder an anderen Körperstellen


Veränderungen seines Aussehens

  • die Fellstruktur hat sich an manchen Körperstellen verändert
  • er entwickelt Liegeschwielen, liegt nur noch auf seiner Lieblingsseite 
  • Muskeln sind nicht mehr deutlich sichtbar 
  • die Krallen laufen sich unterschiedlich ab
  • irgendwie sieht sein Gesicht asymmetrisch aus, die Augen sind unterschiedlich groß, stehen nicht mehr parallel, die Stirn ist schief, die Backe hängt, das Ohr will nicht mehr stehen bleiben
  • die Wirbelsäule ist gewölbt oder macht einen Bogen

Vom Tierarzt diagnostizierte Erkrankungen

  • Arthrosen, 
  • Spondylose, 
  • Cauda Equina, 
  • Dysplasien, 
  • Bicepserkrankungen, 
  • Bandscheibenvorfall, 
  • Patellaluxation, 
  • Epilepsie, 
  • Atemwegserkrankungen ... 

Verletzungen, die medizinisch versorgt werden
  • Frakturen, Kreuzbandriss, Luxationen 
  • zur Vorbereitung auf eine Operation und zur Unterstützung der Heilung nach einer Operation
  • Narben 

Die Hundephysiotherapie und Osteopathie
  •  lindert Schmerzen bei Erkrankungen und Verletzungen
  •  unterstützt die Regeneration - der Hund wird schneller gesund
  •  sorgt für den Erhalt der Gelenkmobilität oder stellt diese wieder her
  •  löst Muskelverspannungen und fördert eine stabile Muskulatur
  •  aktiviert die Selbstheilungskräfte 
  •  entspannt die Seele und beruhigt
  •  geeignet für die jungen Wilden und die grauen Schnauzen.

Hundephysiotherapie
Anwendungen

Hundephysiotherapie Anwendungen

Es gibt verschiedene Therapieformen, welche bei der Hundephysiotherapie zum Einsatz kommen:
Massagen, manuelle Therapie, Bewegungstherapie zur Kräftigung und Mobilisation, Elektrotherapie, Wärme- und Kälteanwendungen um nur einige zu nennen.
Welche zum Einsatz kommen, ist abhängig von der Erkrankung und dem Therapieziel.
Die physiotherapeutischen Maßnahmen stelle ich nach dem Befund in einem Behandlungsplan für ihren tierischen Patienten individuell zusammen. 

Die wichtigsten Therapieformen in der Hundephysiotherapie und ihre Wirkungen

Massagen

Hundephysiotherapie beinhaltet eine Vielzahl unterschiedlicher Massage Techniken, die entsprechend ihrer Intensität Auswirkungen auf Haut, Gewebe und Muskeln haben.

Massagen fördern die Durchblutung im Gewebe. 
Die Temperatur der Haut und in den Muskeln steigt an. Der Stoffwechsel wird angeregt. 
Schmerz auslösende Substanzen und Flüssigkeiten werden ausgeschwemmt. 
Zusätzlich findet eine Aktivierung der Schmerzhemmungsmechanismen im Gehirn statt. 
Eine Schmerzlinderung tritt ein. 

Verklebungen der Fellhaut mit dem darunter liegenden Gewebe lösen sich. 
Massage in der Hundephysiotherapie

Je nach Intensität der Griffe reduziert oder erhöht eine Massage den Muskeltonus

Muskelverspannungen bereiten unseren Fellnasen, wie auch uns Menschen Schmerzen. Sanfte, gleichmäßige Massagegriffe sorgen für Entspannung. Muskelverhärtungen entstehen u.a. durch Schonhaltungen, Überbelastung, Schmerzen, Angst und Stress. 
Bei zurückgebildeten Muskeln (atrophierter Muskel) und neurologischen Störungen eignen sich Massage Anwendungen, die die Muskelgrundspannung erhöhen.
Atrophierte Muskeln entstehen u.a. durch Ruhigstellung nach einer Operation, einer Fraktur, eines Bänderrisses, einer Entlastung eines Gliedmaßes bedingt durch Schmerzen, geschädigte Nerven bei Lähmungen und altersbedingt. 

Massagen haben eine psychologische Wirkung in der Hundephysiotherapie


Massage bedeutet immer Entspannung und Beruhigung. Sie ist wohltuend. Betroffene Körperstellen rücken ins Bewusstsein des Hundes und erhöhen so mit sein Körpergefühl.

Manuelle Therapie

Mit Hilfe der manuellen Therapie werden in der Hundephysiotherapie Gelenkprobleme behandelt. Die Beweglichkeit der Gelenke und deren Versorgung sind besonders wichtig für eine gesunde und schmerzfreie Bewegung des Hundes.
 
Durch die manuelle Therapie bleibt die bestehende Gelenkbeweglichkeit erhalten, sie verbessert sich und je nach Erkrankung ist es möglich, die vollständige Beweglichkeit wieder zu erreichen.

Bei dieser Anwendung wird die Produktion der Gelenkschmiere und der Stoffwechsel angeregt. Blockaden lösen sich. Muskeln und Gelenkkapsel, die das Gelenk umgeben, werden gedehnt.
Besonders nach langer Ruhigstellung eines Gliedmaßes nach einem Unfall, Arthrose oder älteren immobilen Hunden ist die manuelle Hundephysiotherapie erfolgreich.

Passives Bewegen der Gelenke beim Hund

Passives Bewegen

Um die Mobilität zu erhalten, eignet sich das passive Bewegen in der Hundephysiotherapie hervorragend.

Verschleißbedingte Gelenkerkrankungen, Arthrosen, Hüftgelenksdysplasien und rheumatische Erkrankungen bereiten Schmerzen. Der Hund meidet deshalb die aktive Bewegung der Gelenke. 

Bei neurologischen Erkrankungen und Lähmungen ist die Fellnase nicht in der Lage seine Gliedmaßen eigenständig zu bewegen. Was dazu führt, dass sich die Beweglichkeit und die Versorgung mit Gelenkflüssigkeit drastisch reduzieren. 
Beim passiven Bewegen ist der Hund absolut passiv. Seine Gelenke werden vom Therapeuten bewegt. Die Therapie ist für die Fellnase schmerzfrei.
Passives Bewegen ist eine wohltuende Anwendung für sehr kranke oder alte Hunde und für frisch operierte Patienten.

Aktives Bewegen

Bei dieser Therapieform ist der Hund aktiv. Sie fördert den Muskelaufbau, aktiviert die Gelenke, die Motorik und Koordination.

Muskelaufbau ist u.a. vor einer Operation eines künstlichen Hüftgelenkes oder einer Patellaluxation empfehlenswert. Die Regeneration nach einem solchen Eingriff wird beschleunigt und der Liebling ist schneller fit und schmerzfrei. 
Aktives Bewegen ist sehr hilfreich nach einer Lähmung, sobald sich der Hund wieder selbstständig bewegen kann.

Stabilisieren

Stabilisierende Übungen fördern Muskelaufbau, die Koordination und das Körpergefühl. Hierbei sind Hund und Therapeut gemeinsam aktiv.  

Die stabilisierenden Maßnahmen in der Hundephysiotherapie sorgen für eine gleichmäßige Belastung aller Gliedmaßen gleichzeitig. Besonders für Hunde mit schmerzenden Gelenken ist diese Therapieform geeignet, da diese während der Anwendung nicht bewegt werden. 

Stabilisierende Maßnahmen sind für beinahe alle Erkrankungen des Bewegungsapparates anwendbar. Diese werden vor und nach Operationen, bei fortschreitenden Gelenkerkrankungen, wie beispielsweise Arthrose, so wie Hüftgelenk- und Ellenbogendysplasie, Wirbelsäulenerkrankungen oder nach Unfällen erfolgreich eingesetzt. 
Sogar bei Hunden die unter einer Lähmung leiden, ist diese Therapieform möglich, denn sie kann im Liegen erfolgen.


Share by: