Kältetherapie

Kältetherapie am Hund

Kühlung einer Verletzung mit Eis

Kühlen von Schwellungen, was sie beachten sollten!

Immer wieder erhalte ich während meiner Behandlungen die Information von Hundehaltern, dass sie u. a. Schwellungen, Verstauchungen und Prellungen an ihren Hunden mit Kälte selbst behandeln. Generell ist das empfehlenswert. Nur müssen einige Dinge dabei beachtet werden, damit man mit den gut gemeinten Absichten unwissentlich keinen Schaden anrichtet.
Eine Kältetherapie (Kryotherapie) sollten sie deshalb immer mit einem Tierarzt oder einem Therapeuten abklären, da es Erkrankungen gibt, bei denen eine Kühlung schadet.

Wann schadet eine Kältetherapie?

Eine Kühlanwendung darf niemals angewandt werden:

  • Wenn das Lymphgefäßsystem geschädigt ist, ihr Liebling eine Herzerkrankung hat oder empfindlich auf Kälte reagiert. 
  • Bei Empfindungsstörungen bitte auch nicht, denn ihre Fellnase wird die Kälte nicht spüren und deshalb Ihnen nicht signalisieren können, dass es unangenehm, bzw. schmerzhaft ist. 
  • Der Nieren- und Blasenbereich muss außen vorbleiben. Wie bei uns Zweibeinern führt das zu Erkältungen beim Hund in diesem Bereich.


Wenn Sie dieses Beachten können Sie Ihrem Hund bei Schwellungen, Verstauchungen, Prellungen, Blutergüssen, Gelenkentzündungen, Verbrennungen tatsächlich Gutes tun.
Eine gut dosierte Kältetherapie reduziert Schmerz und unterstützt das Abschwellen.

Wie wird die Kältetherapie angewendet?

Kühlung einer Verletzung beim Hund mit Kühlpad


Bei der Anwendung müssen Sie unbedingt folgende Vorgehensweise berücksichtigen, denn es besteht die Gefahr der Erfrierung von Gewebe bis hin zum Absterben von Knochen! 

Nur zu oft wird mir erzählt, dass Kühlpads aus dem Eisschrank großflächig direkt auf die betroffene Stelle gelegt werden. Nach dem Motto: „viel hilft viel und das Fell ist schließlich noch dazwischen!“ 

Legen Sie trotzdem ein extra Tuch zwischen Eispack und Hund. Fixieren Sie es, dass es nicht verrutschen kann, falls sich Ihr Hund bewegt. Beobachten Sie Ihren Liebling währenddessen. Bleiben Sie bei Ihm, sodass Sie bei Unbehagen die Kühlung sofort entfernen können. 

Die Dauer von ein bis maximal fünf Minuten ist genug! 


Achtung: Die Kühlung sollte nur so lange angewendet werden, bis sich die betroffenen Stelle kühl anfühlt. Erst dann mit der Kühlung fortfahren, wenn sich die Temperatur der Haut wieder normalisiert hat.


Für die Kältetherapie sind Eiswürfel oder Eislolly angenehmer und sicherer in der Handhabung.

Diese empfehle ich meinen Patienten am liebsten und sind einfach herzustellen. 

Für den Eislolly einen Joghurtbecher mit Wasser befüllen. Ein Holzstäbchen zum Festhalten dazu und ab in den Gefrierschrank damit. 

Wenn das Wasser gefroren ist, den Eislolly aus dem Becher nehmen und am Holzstäbchen haltend, in kreisenden Bewegungen über die betroffene Stelle führen. 

Alternativ die betroffene Stelle mit dem Eiswürfel in kreisenden Bewegungen kühlen.

Die Gefahr einer Erfrierung ist geringer, da nur punktuell die Kälte auf die Haut übertragen wird und das in kreisenden Bewegungen, also niemals großflächig geschieht.

Zu Beachten gibt es auch hierbei die oben bereits erwähnten Erkrankungen. Außerdem sehr wichtig dazu ist, dass Sie die Eiswürfel oder Eislolly Kühlung niemals auf, und um offene oder frisch genähte Wunden anwenden. Das Eis schmilzt, Wasser läuft dabei in die Wunde und Infektionen können entstehen!

Ich wünsche Ihnen, dass Ihr Liebling bald wieder gesund und munter auf die Pfoten kommt.

Sybille Frey
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