Warm Up & Cool Down

Hunde richtig aufwärmen!

Jeder vernünftige Sportler bereitet seine Muskulatur und seinen Kreislauf vor dem Fußballspielen oder dem Joggen auf die bevorstehende körperliche Anstrengung vor. 

Auch unsere Hunde vollbringen körperliche Höchstleistungen beim Sport und Spiel. Jedoch starten sie diese Aktivitäten häufig aus Ruhephasen heraus. 
Verletzungen wie Verstauchungen, Muskelzerrungen bis hin zu Muskelrissen, Gelenkverschleiß und daraus folgende gesundheitliche Beschwerden sind das Ergebnis. 
Deshalb ist es wichtig, daß der Mensch seinem Hund ein Warm Up ermöglicht.

Liegt der Hund im Auto auf dem Weg zum Trainingsgelände, befindet er sich körperlich in einer Ruhephase. Das bedeutet, dass sich die Muskelzellen, der Kreislauf, die Gelenkfunktion und seine Konzentration im „Standby Modus“ befinden. 
Es gilt die körperlichen Funktionen auf Betriebstemperatur zu bringen, um die genannten Verletzungen zu vermeiden. 
Für ein ausreichendes Aufwärmen sollten sie sich mindestens 15 Minuten Zeit nehmen. 

Wir wird ein Hund aufgewärmt

Das Aufwärmen wird in folgender Reihenfolge durchgeführt:

Zu Beginn wird die Durchblutung und damit der Stoffwechsel der Muskulatur mit einer schnellen Massage angeregt. 
  • Dazu die Handflächen in kräftigen Streichungen zügig über den Körper führen. 
  • Danach werden mit den Fingern die Gliedmaßen durch sanfte schnelle Zirkelungen auf die Belastung vorbereitet. 
  • Zum Abschluss mit der gewölbten Handfläche leichte Klopfungen über den Rumpf auf den Rippen ausüben.

Im nächsten Schritt sorgen wir für eine Steigerung der Durchblutung in den Muskeln und Gelenken. Hierzu sollten 10 Minuten Zeit zur Verfügung stehen. 
Zuerst geradeaus im Schritt gehen und die Geschwindigkeit auf langsamen, gleichmäßigen Trab steigern. Herz und Kreislauf werden aktiviert. Die Sauerstoffversorgung der Muskulatur fährt hoch. 

  • Nun werden Tempi- und Richtungswechsel eingebaut. Die Knorbelstrukturen der Gelenke werden mit Gelenkschmiere, der Synovia, ausgiebig versorgt. Besondere Nerven (Rezeptoren) in den Gelenken und Muskeln geben dem Gehirn Informationen über die Position der Beine, über die Muskelspannung und über die Muskellänge. Die Koordination und die Gelenkfunktion in den Gliedmaßen ist somit aktiviert. 
  • Ein Slalomlaufen durch die Beine oder Kreiseln bereitet die Beweglichkeit der Wirbelsäule auf die anstehenden Anforderungen vor. 

Die Konzentration des Hundes auf den Menschen muss ebenfalls aktiviert werden. Der Hund wird achtsam auf die Hinweise seines Menschen, der ihn sicher über Hindernisse im Parcours führen wird. 
  • Diese Konzentration erreicht man im Warm up durch das Abverlangen einiger kleinen Aufgaben wie Sitz, Steh, Seite wechseln, Pfötchen geben usw. 

Zum Abschluss ist es ratsam die Muskulatur der Gliedmaßen zu dehnen. 

  • Dazu befindet sich der Hund im Stand. Nacheinander greift man mit der Hand ein Vorderbein oberhalb vom Ellenbogen, führt dieses vorsichtig nach vorne und hält die Position für einige Sekunden. 
  • Danach die Hinterbeine, in dem man oberhalb vom Knie greift und das Bein vorsichtig nach hinten führt. Auch diese Position einige Sekunden halten und das Bein langsam zurückführen. 

Jetzt ist der Hund sehr gut aufgewärmt und sein Körper ist auf die anstehenden Bewegungsabläufe perfekt vorbereitet. 

Achtung: Der Hund muss ab jetzt unbedingt in Bewegung bleiben. Jede Pause lässt ihn abkühlen und das Warm up muss erneut durchgeführt werden.

Cool Down nach dem Training

Nach jeder Aktivität das "Cool Down" nicht vernachlässigen. 

Es ist wichtig den Hund nach der körperlichen Anstrengung nicht sofort ins Auto oder auf seinen Warteplatz zu bringen.
Der Hund kommt dadurch abrupt in eine Ruhephase. Das Blut „versackt“ in den weit geöffneten Blutgefäßen, wodurch die Pulsfrequenz zu schnell abfällt. 

  • In einem 10 Minütigen leichten Austraben bis zur Schrittgeschwindigkeit hat der Kreislauf die Möglichkeit langsam zur Ruhe zu kommen. 
  • Im Anschluss liegt der Hund gerne in der Seitenlage, um sich zu erholen. Wir nutzen die Gelegenheit die Muskulatur zu lockern. Dies gelingt durch langsamen Ausstreichungen mit der flachen Hand über den gesamten Körper bis über die Pfoten. 
  • Die beanspruchten Muskelgruppen der Gliedmaßen werden mit Rollungen entspannt. Dazu legt man eine Hand unter den Oberarm, die andere Hand auf den Oberarm und rollt langsam die gesamte Muskelgruppe um den Oberarmknochen. Dasselbe wiederholt man auch am Unterarm, am Ober- und Unterschenkel. 
Durch diese Maßnahmen wird der Hund gut regenerieren.

Auf dem Video habe ich die einzelnen Schritte zum Aufwärmen und Abkühlen in Kürze als praktische Anleitung zusammengefasst. 
Ich wünsche Euch viel Spaß beim nächsten Warm up und Cool Down!

Video:  Warm UP / Cool Down

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