Weitere Bestandteile des funktionellen Befundes sind die Längenmessung der Gliedmaßen, die Umfangsmessung von Muskelgruppen, der neurologischer Befund und der Atembefund.
Diese sind, je nach tierärztlicher Diagnose, notwendig.
Beispielsweise nach einer Operation an einem Gliedmaß ist dessen Längenmessung und eine Umfangsmessung der dort befindlichen Muskulatur wichtig. Der direkte Vergleich mit dem gesunden Gliedmaß gibt Aufschluss über Auffälligkeiten im Gangbild, Veränderungen der Muskulatur, über Schonhaltungen usw.
Sollte eine Nervenerkrankung vorliegen, bedingt durch einen Bandscheibenvorfall, Spondylose, Cauda-Equina-Syndrom, Lähmungen durch einen Unfall achtet man beim neurologischen Befund besonders auf die Wirbelsäule, die Motorik, die Koordination und das Gleichgewicht. Außerdem werden diverse Reflexe und die Tiefensensibilität, die sogenannte propriozeptive Wahrnehmung getestet.
Bei einer Lungen- oder Herzerkrankung, bei sehr alten Hunden und bei Atemproblemen ist ein Atembefund zu empfehlen.
Überprüft werden u.a. die Atemfrequenz pro Minute. Möglicherweise leidet der Hund unter Schmerzen beim Aus- oder Einatmen oder an Atemnot. Der Atemrhythmus wird beobachtet. Eventuell zeigt er sich unregelmäßig, flach oder schnell.
Auch Muskelverspannungen, welche die Atmung beeinflussen, werden ertastet. Die Farbe der Schleimhäute wird kontrolliert.